Klamer Slow Juicer Pro 150 im Test:
Trink die Power der Vitamine!
Testredakteurin: Claudia Wagner, 13.6.2024, Fotos: Klamer & Technikzuhause

Wenn ich unterwegs bin, gönne ich mir gerne einen Vitamin-Shot von der Saftbar. Egal ob Karotte, Apfel, Ingwer, Orange, Mango oder die herberen Varianten aus Gurke, Spinat, Sellerie und Rote Beete – die frischen Vitamine schmecken nicht nur mega, sie liefern einen ordentlichen Energieschub. Wer sich regelmäßig mit einem solchen Frischekick verwöhnen möchte, kann mit Hilfe eines Slow Juicers Obst, Gemüse, Kräuter und Gräser nach Herzenslust zuhause entsaften. Wir haben uns mit dem Klamer Slow Juicer 150 die Saftbar in die Reaktion geholt und ausführlich getestet.

Die Entdeckung der Langsamkeit
Das Prinzip/Die Technik

Eine wichtige Komponente für die langsame und schonende Verarbeitung des Pressgutes ist die mehr als 500 g schwere Press-Schnecke

Wie es der Name – Slow Juicer – schon sagt, wird hier langsam Saft gewonnen. Im Gegensatz zu Zentrifugen-Entsaftern, bei denen der Saft durch hohe Geschwindigkeit mehr oder weniger aus dem Entsaftungsgut herausgeschleudert wird, presst ein Slow Juicer langsam, druck- und kraftvoll die Saftzutaten aus – ähnlich wie es bei einer Ölpresse vonstatten geht. Das Zusammenspiel aus langsam laufendem Motor, schwerem Presskegel (wird auch Schnecke genannt), Sieb und Trester-Abstreifer verarbeitet die gewünschten Lebensmittel sehr schonend. Vitamine, Enzyme, Spurenelemente und Mineralstoffe sind weder verstärkter Wärmeentwicklung noch erheblicher Oxidation ausgesetzt – so landen die gesunden Nährstoffe als Saft im Glas. Das kann man an einem klaren, homogenen und farblich frischen Ergebnis sehen. Außerdem ist beim langsamen Entsaften die Saftausbeute hoch (spart Geld) und auch Gräser (Weizen, Gerste, Dinkel), Kräuter und Blattgemüse (Spinat, Salat) können verarbeitet werden.

Jede Menge Teile
Ausstattung

Beim Zusammenbau des Slow Juicers gibt es jede Menge Teile ...
... die Dank Markierungen schnell am richtigen Ort platziert sind

Wer schon Mal einen Entsafter in der Hand hatte, weiß Bescheid – hier gibt es jede Menge Teile! So auch beim Klamer Slow Juicer 150. Das Grundgerät bildet die Basis für den kompletten vertikalen Aufbau und beherbergt einen Motor, der mit einer Leistung von 150 Watt arbeitet. Der Motor treibt die gut 500 Gramm schwere Press-Schnecke an, die senkrecht im Gerät platziert wird. Gemeinsam pressen Motor und Schnecke - langsam und schonend – den Saft aus Früchten, Gemüse, Salaten etc. Das sorgt einerseits dafür, dass weniger Sauerstoff ans Pressgut gelangt (= weniger Oxidation) und andererseits entsteht wenig Wärme. Beides sorgt (wie oben erwähnt) für den Erhalt der gesunden Vitamine und Nährstoffe.

Zum Aufbau gehören ein Entsafter-Gefäß aus Kunststoff, an dem sich ein Saftauslass mit Tropf-Stopp und ein Tresterauslass befindet, ein sehr feinmaschiges Edelstahlsieb, ein Tresterabstreifer, ein Deckel mit Füllschacht (Maße: ca. 4 cm Tiefe, 7 cm Breite) und ein Stopfer. Die Einzelteile sind mit Pfeilen markiert, damit die Montage unkompliziert gelingt. Zum Auffangen von Saft und Trester gibt es jeweils einen Behälter. Der Saftbehälter hat eine Markierung mit 400 ml; hier bringt man locker 500 ml unter und kann den Behälter immer noch am Griff kleckerfrei unter dem Auslass herausziehen. Und auch der Tresterbehälter bietet jede Menge Platz. Im Lieferumfang sind außerdem eine sehr feste Reinigungsbürste und eine gut geschriebene Bedienungsanleitung dabei (allerdings ohne Rezeptvorschläge, diese findet man über den QR-Code auf der Klamer-Homepage).

 

Bei der Stellfläche muss man auch die beiden Auffanggefäße berücksichtigen und Platz nach oben lassen, damit das Befüllen gut funktioniert

Alle Teile des vertikalen Kaltentsafters sind aus wertigen Materialien und super verarbeitet.  Damit man mit dem Gerät vernünftig arbeiten kann braucht es etwas Stellfläche, da auch der Saft- und der Tresterbehälter mit einkalkuliert werden müssen. Auf den Punkt gebracht, sprechen wir von 41 cm Höhe x 24 cm Breite x 21 cm Tiefe. Besonders nach oben sollte man etwas mehr Platz einplanen, um die Einfüllöffnung gut bedienen zu können. Mein Küchenschrank ist bei 55 cm abgehängt, das funktioniert gerade so, ist aber nicht wirklich komfortabel, deshalb habe ich den Slow Juicer umplatziert. Für festen Stand sorgen - neben dem stattlichen Gewicht von rund 4,5 Kilogramm – vier rutschhemmende Füße. Das Netzkabel hat eine Länge von 110 cm – damit schafft man den Weg zur nächsten Steckdose ganz gut.
Für die Bedienung gibt es genau eine Taste: sie dient zum Ein- bzw. Ausschalten des Gerätes und für den kurzfristigen Einsatz des Rückwärtsgangs, falls der Entsafter verstopft ist.

Steter Tropfen
Praxis und Bedienung

Der Zusammenbau des Klamer Slow Juicers ist trotz vieler Teile easy going. Mit den Pfeilmarkierungen findet man als Anwender ganz leicht die richtige Position und das Klickgeräusch signalisiert das Einrasten des jeweiligen Teils an Ort und Stelle. Die Einfüllöffnung ist mittelgroß und hat eine ähnliche Form wie eine Nierenschale. Damit Früchte und Gemüse hier reinpassen – heißt es schnippeln. Ganz nach dem Motto „gute Vorbereitung, ist die halbe Miete“ verarbeiten wir Äpfel, Karotten, Orangen, Mangos & Co. in mundgerechte Stücke – dann macht auch das Entsaften Spaß. Laut Klamer sollten einige Zutaten nicht in den Slow Juicer wandern, da dieser sonst Schaden nimmt: dazu gehören beispielsweise sehr faserreiche Lebensmittel wie Zuckerrüben und Artischocken, gefrorenes Obst und Gemüse, Trockenfrüchte und Nüsse und auch Steinobst. Wer sich bei letzterem die Arbeit macht und die Kerne entfernt (geht bei Nektarinen, Pfirsichen und Aprikosen ganz schnell) kann auch diese zum Entsaften verwenden.

Die Mango schneiden wir in mundgerechte Stücke ...
... damit sie in der nierenschalenförmigen, mittelgroßen Einfüllöffnung gut Platz hat

Für unseren ersten Testlauf füllen wir zuerst Karotten- und anschließend Apfelstücke in den Trichter. Sobald der Klamer mit dem Stromnetzt verbunden ist, schalten wir das Gerät ein und los geht’s. Der Slow Juicer beginnt zu werkeln. Während die Karottenstückchen – ohne Nachstopfen – nach unten rutschen und von der Schnecke langsam zerpresst werden hören wie ein sanftes Brummen, das mit ca. 60 dB von der Lautstärke einer normalen Unterhaltung entspricht. Portionsweise geben wir nacheinander alle Zutaten in die Einfüllöffnung bis nach kurzer Zeit Saft in den Auffangbehälter läuft und sich der Trester durch den Auslass schiebt. Die einzelnen Komponenten leisten zusammen gute Arbeit, denn der Saft ist schön homogen, nahezu schaumfrei und kommt ohne Schwebeteilchen in sattem Orange daher.

Voller Vitamine & Nährstoffe kommen Karotten und Äpfel kleingeschnitten in den Slow Juicer 150
Die schonende Verarbeitung kann man am perfekten, schaumlosen Saft sehen

Auch der Gurkensaft mit Minze und Zitrone gelingt perfekt und es bleibt kaum Trester übrig.

Bei der Zubereitung des Orangen-Karotten-Mango-Safts verbleiben durch die Mangofasern mehr Rückstände im Sieb, dennoch ist das Saftergebnis vortrefflich. Sollten Sieb und Schnecke doch einmal durch das Pressgut vestopfen, kann man mit Hilfe des Rückwärtsgangs das Malheur beheben. Dazu bringt man die einzige am Gerät befindliche Taste in die Position Rückswärtsgang und hält diese für einige Sekunden gedrückt, bis sich die Verstopfung gelöst hat. Sollte das nicht klappen, muss man den Slow Juicer vom Stromnetz entfernen und das Pressgut per Hand entfernen. Bei unseren Testdurchgängen ist der Klamer stabil, ruhig und ohne jegliche Probleme gelaufen und hat uns mit perfekten Ergebnissen verwöhnt.

Den Trester kann man übrigens prima weiterverarbeiten. Aus den Resten der Gurke entstand ein tolles Tzatziki, die Karotten-Apfel-Reste wurde im Kuchen verwerkelt und der Orangen-Mango-Karotten-Trester landete im Joghurt. So geht gute Verwertung!

Binnen kurzer Zeit läuft der Gurkensaft durch den Auslass in den Behälter. Dank Tropf-Stopp kann man ohne Kleckerei schnell ein Gläschen füllen
Tolle Farbe, super klar und kein unnötiger Schaum. Das perfekte Ergebnis! Prost!
Der wenige Trester, der übrig bleibt ist Grundlage für ein Tzatziki

Hygiene muss sein
Reinigung & Hygiene

Die Reinigung eines Entsafters ist immer etwas aufwändiger – aber nötig, damit sich keine Keime und Bakterien einnisten. Leichter kann man es sich machen, indem man die losen Teile des Slow Juicers (bis auf die Pressschnecke und natürlich das Basisgerät) alle in den Geschirrspüler packt: das ist laut Klamer möglich. Wer das Gerät bald wieder benutzen möchte, setzt auf Handarbeit. Mit der mitgelieferten sehr festen Reinigungsbürste, Spülmittel und Wasser kann man das Sieb prima sauber schrubben (besonders bei Karotten zu empfehlen) und kommt auch bei den anderen Teilen gut in die Ecken und Rillen. Vor dem nächsten Einsatz müssen alle Teile wieder ordentlich trocken sein.

Fazit

Wer sich mit frischen Säften aus Obst, Gemüse, Gräsern und Kräutern verwöhnen möchte, liegt mit dem Klamer Slow Juicer 150 Gold richtig. Im Zusammenspiel aus langsamem Motor (Leistung 150 W). schwerer Metallschnecke, feinem Sieb und Trester-Abstreifer liefert das Gerät klare und farbliche frische Ergebnisse, die dank schonender Verarbeitung (kein Hitzeaufkommen und minimale Oxidation) voll sind mit gesunden Nährstoffen. Die laufruhige Arbeitsweise in Stand und Akustik sind ausgesprochen angenehm – ja fast schon meditativ. Der Einfüllschacht ist mittelgroß, dennoch muss man das Pressgut in mundgerechte Stücke schneiden. Dafür erhält man eine gute Saftausbeute, die binnen weniger Sekunden über den mit Tropf-Stopp ausgestatteten Auslauf im Auffangbehälter landet. Den Trester, der über die Rille in den Behälter transportiert wird, kann man prima weiterverarbeiten. Mit einem UVP von 159,99 Euro holt man sich das passende Gerät für den regelmäßigen Energie-Shot!