Ecovacs Winbot W2 Omni im Test
Fensterputzroboter für klare Sicht durch alle Scheiben Testredakteur: Thomas Johannsen, 22.04.2024, Fotos: Hersteller & TechnikzuHause

Die Sonne bringt es buchstäblich ans Licht; beim Blick durch die Fenster nach draußen, wird einmal mehr deutlich, wie stark die Scheiben unter dem Schmuddelwetter gelitten haben. Gerade größere Fensterflächen können beim Frühjahrsputz per Hand schnell für Frust sorgen. Da kommt uns der Fensterputzroboter Winbot W2 Omni von Ecovacs zum Testen gerade recht.

Das Reinigungs-Team

Zum Transport, zum Laden und einfach wenn nichts zu tun ist, wird der Roboter in der Station untergebracht
Eine Flasche mit 230 ml Reinigungsflüssigkeit wird direkt mitgeliefert

Der Ecovacs Winbot W2 Omni besteht aus dem eigentlichen Roboter, der einem Rasenmäh- oder einem Saugroboter nicht ganz unähnlich ist, sowie der dazugehörigen Station. Die dient sowohl zur Unterbringung als auch zum Transport des Roboters. Außerdem steckt hier ein Teil der Steuer- und Ladeelelektronik sowie die Ladestation nebst Akku drin. Am praktischen Tragegriff kann die Station nebst Roboter einfach dorthin getragen werden, wo das Team eingesetzt werden soll, also möglichst nah ans Fenster oder der Glasfront. Eine Steckdose für die Station in der Nähe des Fensters ist übrigens nicht erforderlich, jedenfalls nicht, wenn der Akku voll aufgeladen. Damit sind Station und Roboter ein komplett vom Netz unabhängiges Putz-Team, was den Einsatzbereich gegenüber netzgebundenen Lösungen enorm erweitert. Beide sind zudem fest über eine gut fünf Meter lange Steuerleitung miteinander verbunden. Sie bestimmt letztendlich den Arbeitsradius des Roboters, außerdem dient sie gleichzeitig als Sicherungsleine für den Roboter. Sollte sich dieser nämlich wider Erwartens mangels Saugleistung oder aus anderen Gründen von der Scheibe lösen, so wird der Sturz von besagter Leitung abgefangen, denn die Station steht dank ihres Mehrgewichts als Anker sicher auf dem Boden. Wer dennoch seine Zweifel hat, oder einfach auf Nummer Sicher gehen will, kann die zusätzlich an der Station befestigte Halteleine mit dem Karabinerhaken an einer Gardinenstange oder anderweitig sichern.

Sorgfältige Vorbereitung

Auf der Rückseite der Station sind unter einer Klappe das Netzkabel und die Sicherheitsleine untergebracht
Nutzt man die App, wird lediglich die Einschalttaste der Station gebraucht

Bevor die Reinigungsaktion beginnen kann, sind einige Maßnahmen erforderlich; sowohl am Winbot W2 Omni als auch an den Fensterflächen.

Der Roboter soll vor Arbeitsbeginn in der Station komplett aufgeladen werden, gleichzeitig wird eines der beiden mitgelieferten Wischpads angefeuchtet und per Klett an der Unterseite des Roboters befestigt. Außerdem wird die Reinigungsflüssigkeit, die später auf sie Glasfläche gesprüht werden soll, in den Roboter gefüllt. Dessen Tank fass etwa 60 Milliliter, befüllt wird vorzugsweise mit der Reinigungsflüssigkeit, die es ebenfalls von Ecovacs gibt. Eine Flasche mit 230 Millilitern liegt dem Gerät schon bei, sodass sie direkt nach dem Aufladen des Akkus und den anderen Vorbereitungen loslegen können.

Der Roboter selbst ist ziemlich kompakt, sodass er auch kleinere Fensterflächen reinigen kann; die Seitenlängen sollte jedoch mindestens 30 x 40 Zentimeter betragen. Außerdem muss die Fensterfläche absolut eben sein, darf also weder Risse noch Sprünge haben, damit der Saugnapf genügend Halt findet Geriffelte Scheiben oder gar Butzenglas sind damit für den Roboter tabu. Ebene Flächen stellen dagegen kein Problem dar, lediglich Fenstersprossen oder Rahmen sind ebenfalls von der Reinigung mit dem Roboter ausgenommen. Diese sollte man tunlichst vor der Reinigung mit dem Winbot W2 Omni gründlich reinigen, hier gelten tatsächlich die selben Regeln wie beim herkömmlichen manuellen Fensterputzen: Erst die Rahmen und dann die Scheiben, und selbstverständlich mit unterschiedlichem Gerät.

Auf der Unterseite sind neben den Sensoren auch die Antriebsrädchen mit den beiden Gummiriemen zu erkennen
Das feuchte Wischtuch wird an die Unterseite geklettet
Von oben wird anschließend Reinigungsflüssigkeit in den Tank gefüllt

Steuerung mit dem Smartphone

Zwar lässt sich der Fensterputzroboter auch unabhängig von App und Smartphone bedienen, allerdings erleichtert allein die Möglichkeit, die Sprache der Ansagen in die Muttersprache zu wechseln die Bedienung enorm. Außerdem kann man über die App nicht nur den Reinigungs-Modus komfortabler auswählen als am Roboter selbst. Auch der Sprühmodus lässt sich vom automatischen (sinnvoll bei gleichmäßig verschmutzten Scheiben) in den manuellen Betrieb umschalten. Manuell lassen sich dann gezielt besonders hartnäckige Verschmutzungen besprühen, sodass sie sich anschließend leichter lösen. Per Tastendruck kann man zudem der Putzvorgang pausieren, um den Roboter beispielsweise über die Fenstersprosse herüber auf eine andere Scheibe zu setzen, um dann den Putzvorgang fortzusetzen. Wir habe zudem festgestellt, dass selbst die Anzeige des aktuellen Akkustands in der App genauer ist als die an der Station.

Der Winbot W2 Omni wird umgehend von der App erkannt, die Verbindung erfolgt über Bluetooth
In der App lässt sich auch der Reinigungsmodus auswählen, eine Volltexthilfe erläutert, was in den Modi genau gemacht wird
Weitere Einstellungen, wie die Sprachauswahl, die Aktivierung des automatischen Sprühens, die Reinigung der Antriebsräder oder erforderliche Firmware-Updates können komfortabel in der App vorgenommen werden

Für Durchblick gesorgt

Zum Starten wird der Roboter auf der Glasscheibe positioniert und saugt sich nach zwei Sekunden Tastendruck fest
Anfangs wird die Fläche waagerecht im Zickzack durchfahren
Die Ecken werden mehrmals aus unterschiedlichen Winkeln angefahren

Ist der Akku des Roboters aufgeladen und der Tank mit Reinigungflüssigkeit gefüllt, muss die Station nur noch gestartet werden. Dann hält man den Roboter mit der Unterseite, also dort, wo das Wischtuch angeklettet ist, an die Scheibe, drückt dort ebenfalls die Taste für zwei Sekunden, und schon saugt er sich an der Scheibenoberfläche fest und beginnt mit der Arbeit.

Die Scheibe wird, je nach Reinigungsmodus, im Zickzack abgefahren, und zwar in der von uns ausgewählten „gründlichen Reinigung“ sowohl senkrecht, als auch waagerecht. Anschließend werden die Kanten nochmal separat abgefahren, wobei sich der Roboter besonders in den Ecken viel Mühe gibt. Dabei wird allerdings auch eine Schwachstelle deutlich; genau die besagten Ecken kann der Roboter nicht komplett abfahren, sodass man im Anschluss zumindest hier noch händisch Nacharbeiten sollte.

Bei einem Fenster von etwa einem Quadratmeter Fläche dauerte die Putzarbeit etwa 15 Minuten, und zwar von innen und außen. Hierbei sollte man unbedingt die Reihenfolge einhalten, nämlich die Fenster erst innen reinigen und anschließend außen. Zwar sollte das Wischtuch ohnehin regelmäßig durchgespült uns ausgewrungen werden, besonders wichtig ist das aber, nachdem eine Scheibe außen gereinigt wurde, da sie dort meistens mehr verschmutzt ist als innen. Außerdem sind die Schmutzpartikel außen an der Scheibe für gewöhnlich größer als innen, und man möchte die Fenster ja nicht unnötig verkratzen. Also lieber einmal mehr ausspülen, als einmal zu wenig.

Alternativ kann man allerdings auch beide Wischtücher aus dem Lieferumfang verwenden; eines für innen und eines für außen, oder man wechselt sie nach jeder Fensterfläche und spült Nummer eins aus, während Nummer zwei die Scheibe putzt.

Nach dem ersten Frühjahrsputz oder wenn die Fenster generell nicht sehr verschmutzt sind, kann man auch einen der anderen Modi ausprobieren, der bietet die Modi „gründliche Reinigung“, „Tiefenreinigung“, „Schnellreinigung“ und „Kantenreinigung“ an, sodass man je nach Verschmutzungsgrad den Durchgang optimieren kann.

Ganz gleich, welcher Modus ausgewählt wurde, nach getaner Arbeit landet der Roboter wieder an der Position, wo er gestartet wurde. Wieder soll die Start-/Stop-Taste ca. zwei Sekunden gehalten werden, und der Roboter kann von der Scheibe genommen werden. Als Ergebnis konnten wir unseren Fensterflächen wieder klare, streifenfreie Sicht attestieren, und zwar nach innen und nach außen.

 

Zum Schluss werden die senkrechten Kanten abgefahren
Wenn er fertig ist, fährt der Roboter wieder in die Ausgangsposition

Fazit

Mit dem Fensterputzroboter Ecovacs Winbot W2 Omni verliert das Reinigen selbst großer Glasflächen seinen Schrecken, denn das Ergebnis hält selbst dem kritischen Blick professioneller Fensterputzer stand. Durch den Akkubetrieb ist er zudem besonders flexibel einsetzbar und zwar im Innen- wie im Außenbereich.